Die Weihnachtsgeschichte nach Lukas (nein – nicht George) dürfte ja jedem so halbwegs geläufig sein. Zippelmütz hat sich ma Gedanken gemacht, wie dieses Ereignis heutzutage in Werne aussehen könnte …
Der im Münsterland bekannte Kiepenkerl Josef war gerade mit seinem vertrauten Weibe, Maria, unterwegs. Die Zeit drängte ein wenig, denn sie war schwanger und sollte in den nächsten Tagen ein Kind zur Welt bringen. Es handelt sich dabei um das Christkind. Eigentlich wäre die Geschichte hier zu Ende, denn wir haben ja schon einen Christ, und der ist sogar unser Bürgermeister.
Aber nein – es geht noch etwas weiter. Josef und Maria suchten jedenfalls eine Herberge. Es war jetzt auch fünf vor zwölf, denn der Kleine wollte nun echt raus und gucken, was Sache ist. Der Jupp fand eine wahrlich sagenhafte Schänke, in der Maria nun gebar. Den Wirt störte das nicht weiter … hatte er mit seinem Fußballverein ja schon genug Kummer … und so sorgte er sogar noch für ein klein Bettchen (im Volksmund auch Krippe genannt), in dem das Kindlein frisch gewickelt eingelegt wurde.
Gleich nebenan befindet sich ja die St. Christophorus Kirche. Und dort auf dem Kirchplatz tummelten sich allerhand Leutchen, die gerade vom Late Night Shopping kamen. Die Leute staunten nicht schlecht, denn der Engel des Herrn trat und sprach zu ihnen: „Hui, is das ein Wetterken – nee, passt ma auf: Fürchtet euch nicht! Guckt ma, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus der Herr“! Die Spezial-Effekte hätte George Lucas nicht besser kredenzen können, und so fuhr der Engel fort: „Da drüben unter dem Hahnenbalken findet ihr ein Kind, dass in Windeln gewickelt in dem Bettchen liegt.“
Allein diese Nachricht war schon der Knaller, aber auch der Auftritt des Engels war nicht von schlechten Eltern. Und alsbald war da bei dem Engel die
Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: „Ehre sei Gott in der Höhe
und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens“.
Der Engel machte sich wieder auf die Socken, und die Leute sprachen untereinander: „Wow, das war jetzt nicht schlecht … Kommt, wir gehen mal hin, und gucken uns das mal an, was der Engel da grad erzählt hat“. Und sie kamen eilend, und fanden beide, Maria und Jupp - dazu das Kind in einer Krippe liegend. Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. Man wunderte sich jetzt allgemein schon ein wenig, was die Leute da erzählt haben. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. Sie legte sich nun auch einen Künstlernamen zu, und heißt seitdem nur noch Mary Christmas!
Die Show war gelaufen und die Leute wollten nun auch langsam nach Hause. Aber vorher priesen und lobten sie Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war. Später kamen dann auch noch die heiligen drei Könige, die auf die Namen Lars Christmas, Udo Fröhliche und Felix Navidad hörten, auf ne Hopfenkaltschale vorbei. Sie hatten ein paar Geschenke mit … Bitcoins, Duftkerzen und Möhren … irgend sowas. Das ganze Zeugs packten die drei dann zu dem Kind in die Krippe, womit auch erstma Ruhe im Karton war – daher auch „Stille Nacht“.
Mit der Ruhe war es dann aber auch schnell wieder vorbei. Der Wirt aus dieser sagenhaften Schenke, wo Maria geworfen hatte, griff zur Klampfe … und schmetterte ersma „Werne – meine Perle“. Das is jetzt vielleicht nicht DAS Weihnachtslied … aber ein bisken Lokalpatriotismus kann ja nie schaden – Hallejulischka!
Und die Moral von der Geschicht:
Die Story von Christi Geburt … die Geschenke und der ganze Krempel – alles schön und gut … aber der wahre Geist der Weihnacht ist doch die Gemeinschaft. Ob nun mit der Familie, mit Freunden – oder wie im Juwel einfach „alle gemeinsam, keiner einsam“ - das ist es doch, worum es geht!