Werne/Aschau/SchlossBerg – Am Mittwoch haben wir ja ein wenig berichtet, um wen es sich bei seiner Majestät, König Ludwig II. überhaupt handelt. Über sein Leben gibt es ja erstaunlich viele Dokumente, Hinterlassenschaften und nicht zuletzt seine Bauwerke. Aber um den Tod des Märchenkönigs ranken sich viele Mythen.
Die damalige Regierung ließ verlauten, dass König Ludwig II. im Würmsee (wie der Starnberger See damals noch hieß) den Freitod suchte. Aber selbst nach 135 Jahren gibt es viele Rätsel, die man mit einem Einblick in diverse Akten lösen könnte … Das Haus Wittelsbach hält allerdings Sarg und Akten weiterhin unter Verschluss.
Aber wie konnte es überhaupt dazu kommen? Wie schon am Mittwoch berichtet, kam am 11. Juni 1886 gegen Mitternacht eine Kommission um den Arzt Bernhard von Gudden zum Schloss Neuschwanstein. Er unterrichtete den König über das Gutachten, das Ludwig als geisteskrank erklärte … sowie auch seine Entmachtung und dass die königlichen Geschäfte nun Luitpold übernehme.
Dabei blieb er ganz ruhig, wurde aber noch in der gleichen Nacht in Gewahrsam genommen und nach Schloss Berg am heutigen Starnberger See gebracht.
Am Vormittag des 13. Junis gingen der König und Gudden ein wenig im Schlosspark spazieren … begleitet von zwei Pflegern. Der Spaziergang lief ohne jede Vorkommnisse ab. Zum Abend hin wollten die beiden Herren erneut eine Runde drehen. Auf Anweisung Guddens … diesmal ohne Pfleger. Vielleicht auch deshalb, weil Gudden um 20:00 Uhr wieder zurück sein wollte und am Vormittag es ja auch keine Probleme gab.
Inzwischen setzte Regen ein, weshalb man sich im Schloss keine großen Gedanken machte, dass die Beiden noch nicht wieder pünktlich zurück waren. Vielleicht hat man sich ja untergestellt und wollte den Regen abwarten …
Irgendwann wurde man dann aber doch unruhig und schickte einzelne Gendarmen los, um den König und Gudden zu suchen. Nachdem gegen 22:00 Uhr den Über- sowie den Leibrock des Königs fand, entdeckte man eine halbe Stunde später die Leichen von Ludwig und Gudden im seichten Wasser … gerade mal so 25 Schritte vom Ufer entfernt … klar – da ertrinkt man ja auch so ohne Weiteres^^
Interessant dabei ist ja auch, dass die später aufgefundene Taschenuhr des Königs um 18:54 Uhr stehen geblieben ist, weil Wasser eingedrungen war … und die Taschenuhr Guddens aus gleicher Ursache dagegen erst um 20:10 Uhr.
Offiziell heißt es ja: Gudden wollte den entmachteten König vor dem Selbstmord retten und sei dabei selbst ums Leben gekommen.
Wie ihr vielleicht an meiner Schreibweise bemerken könnt, habe ich da meine Zweifel. Und die sind auch durchaus berechtigt.
Es gibt da nämlich ein paar Fragen, die bis heute ihre Antworten suchen:
Warum blieb die Uhr des Königs 76 Minuten vor der Uhr Guddens stehen?
Warum und von wem wurde der engagierte Ludwigforscher Albert Widemann jahrelang terrorisiert?
Warum wagt es der Augenzeuge und kgl. Leichenbeschauer Hofrat Dr. Magg erst auf dem Totenbett seiner Tochter von den Schußwunden zu berichten?
Warum wurde Hemd und Rock des Königs mit den Einschußlöchern in Schloß Nymphenburg verbrannt?
Warum wurde die Todesursache Dr. Guddens nicht medizinisch definiert?
Warum wurden der Hut des Königs mit der kostbaren Diamantagraffe sowie Rock und Regenschirm nicht zwischen acht und achtuhrdreißig gefunden wo es noch hell war, sondern erst nach Einbruch der Dunkelheit nach zehn Uhr?
Warum weilte der Mitarbeiter der Deutschen Abwehr (Bismarcks sehr effizienter Geheimdienst) Philipp Fürst zu Eulenburg an jenem Tag “zufällig” in Starnberg?
Warum wird der König erst im Bootshaus versteckt und warum wird dieses Bootshaus unmittelbar darauf abgerissen?
Warum starb einer der Gendarmen die im Park Dienst hatten kurz darauf auf ungeklärte Weise und warum ging der Andere (mit viel Geld) nach Amerika?
Heute würde man wohl schwurbeln dazu sagen und mich einen Verschwörungstheoretiker nennen, weil ich sage: ES WAR MORD AN KÖNIG LUDWIG II.
Denn es war ja schließlich nicht der erste Mordanschlag auf den Märchenkönig.
Wie ich darauf komme und wer meine Quelle ist – das erfahrt ihr am Sonntag.