Werne – Besser konnte man sich die Premiere von „Pettersson und Findus“ gar nicht ausdenken! Feinstes Kaiserwetter, restlos ausverkaufte „Hütte“- sprich Freilichtbühne und ein Familienstück zum Muttertag das Jung und Alt begeisterte.
Doch zunächst gab es die obligatorische Ansprache des ersten Vorsitzenden Marius Przybilla. Da wurden neben dem Sponsor der Pettersson und Findus - Premiere (Volksbank Kamen-Werne), auch diverse Ehrengäste … sowie alle Zuschauer der ausverkauften Freilichtbühne begrüßt. Ich verzichte da aber auf eine Einzelaufzählung, denn es war irgendwie dann doch alles da, was Rang und Namen hat – zumindest hier in Werne.
Kommen wir auf das Wesentliche zu sprechen, denn man spürte direkt, dass wirklich Jeder pandemiebedingt brutal auf Entzug war. Egal, ob Publikum oder die Mitglieder der Freilichtbühne. Bevor es aber endlich los ging, gab es noch einen besonderen Hinweis:
Die Corona-Zwangspause brachte nämlich auch eine tolle Idee mit, wie ich finde. Da ja immer noch Vorsicht geboten ist und es deshalb nach dem Stück nicht zum Treffen zwischen dem Ensemble und Publikum kommen konnte, gab es nun Autogrammkarten. Die kann man (ausreichend frankiert) in der Freilichtbühne – bzw. beim Verkehrsverein Werne (Roggenmarkt 13) einwerfen und bekommt sie dann unterschrieben zurück. Das könnte im Laufe der nächsten Jahre eine schöne Sammlung werden … nur so als Tipp ;)
Kommen wir aber nun endlich zum Auftakt der Spielzeit 2022 – zu ...
Pettersson und Findus
Die unter der Regie von Franca Neumann und Christian Neugebauer aufgeführten Geschichten von dem leicht schusseligen Pettersson und seinem frechen und liebenswerten Kater Findus trumpften von Anfang an mit einer großen Liebe zum Detail auf. Das galt fürs Bühnenbild genauso wie für Kostüme und Dialoge.
Da fiel dem Kenner sofort die erstaunliche Ähnlichkeit des von Holger Schulte grandios gespielten Pettersson auf. Aus verifizierter Quelle weiß ich, dass er Jahrelang auf diese Rolle gedrillt wurde.... Schulte spielte so verpeilt, wie man Pettersson eben aus den Kinderbüchern kennt! Als „Running Gag“ kam stets seine Feststellung, dass er das wohl selbst war … wenn mal wieder etwas unauffindbar verschwunden war.
Der neunmalkluge, freche kleine Kater Findus wurde erfrischend quirlig von Tom Neugebauer dargestellt. Quasi ohne Pause hatte Findus irgendwelche Flausen im Kopf! Für diese Rolle rief Neugebauer das komplette Freilichtbühnen-Repertoire ab. Kreuz und Quer … Rauf und Runter ging es über die gesamte Bühne. Er war sich selbst für einen respektablen Treppen-Stunt zu schade!
Das ungleiche Duo Pettersson und Findus fand immer wieder einen gemeinsamen Weg, die kleinen Sorgen des Lebens zu bestreiten.
Oft gab es – fast unbemerkt – Hilfe von den Mucklas, die immer wieder im Hintergrund wortlos ihr Unwesen trieben. Aber manchmal hatten die kleinen Gesellen es auch faustdick hinter den Ohren …
Nicht zu vergessen, der Haufen verrückter Hühner^^ Allgemein kam es ja an einigen Stellen zu tollen Wortwitzen. Meist hatten die aber irgendwie mit dem gackernden Hühnerhaufen zu tun. Es kam während des Stücks zu Protesten der Hühner … und einige waren so sauer … die hatten sogar ein Schild dabei!
Aber was wären die Hühner ohne einem stolzen Hahn im Korb?! Dieser … Caruso genannt … wurde faszinierend von Marius Przybilla gespielt, der in einem vorigen Leben scheinbar mal ein Hahn gewesen sein muss … so überzeugend krähte er lauthals durchs Rund der Freilichtbühne.
Und wenn ein solch stolzer Gockel mit so vielen wilden Hühnern zu tun hat, darf es auch schon mal zu einer kleinen Romanze am Rande kommen. Und wenn Huhn und Hahn ein wenig flirten, klingt es fast wie bei uns Zippelmützen … denn hier ist folgender Kalauer fast schon ein geflügeltes Wort: Sie flüstert liebevoll: „Hörst du die Grillen?“ ….. Er erwidert: „Ich rieche nix“ ….
Wortwitze – so ganz nach meinem Geschmack. Überhaupt gab es viele Gags und Wortwitze, die man vielleicht auch erst beim zweiten oder dritten Mal mitbekommt, wenn man nicht aufmerksam dem Stück folgt. Aber das tat das Publikum in den meisten Fällen ja. Was aber jeder mitbekommen haben dürfte, war der obligatorische Knalleffekt und es hat sogar geschneit … so wurde der Muttertag zu einer schönen Bescherung für alle Beteiligten – na dann frohe Mainachten!
Neben Kurzauftritte vom Bauern Gustavsson und der Briefträgerin ging es durch Findus und den wilden Hühnern ja schon recht tierisch ab … aber es kamen auch noch andere Tiere wie ein Schwein, ein Stier, der Hecht … und nicht zu vergessen – der listige Fuchs zum Zuge.
Die Premiere von Pettersson und Findus erfüllte tatsächlich alle Bedürfnisse, auf die wir alle so lange haben warten müssen. Ein Familienspaß für Jung und Alt gleichermaßen, den man sich nicht entgehen lassen sollte! Zum Glück gibt es ja noch ein paar Gelegenheiten, die Abenteuer mit Pettersson und Findus mitzuerleben.
Hier sind die nächsten Termine:
Sonntag - 15.05.2022
Sonntag - 22.05.2022
Sonntag - 29.05.2022
Samstag - 04.06.2022
Sonntag - 12.06.2022
Donnerstag - 16.06.2022
Sonntag – 19.06.2022
Die Tickets kriegt ihr unter :
Pettersson & Findus – Freilichtbühne Werne (freilichtbuehne-werne.de)