Im Rausch der Sinne – Charles Knie flutet Münster

Münster/Werne – Heiß ging es am Donnerstag her im Zirkuszelt vom Zirkus Charles Knie! Allerdings auch feucht-fröhlich in einer Symbiose mit knisternder Spannung. Aber schön der Reihe nach. Münster ist ja nicht so als große Hafenstadt bekannt … Dort ist man eher mit Fahrrad unterwegs. Und dennoch ging es in Münster mit der MS Charles Knie auf eine abenteuerliche Kreuzfahrt mit einem atemberaubenden Wasserspektakel, das zwischendurch eine willkommene Erfrischung bot.

Es war ja ein super Sommertag mit Höchsttemperaturen … und so hatte man im Chapiteau locker 40°! Wie gesagt … es ging echt heiß her. Zum Glück verfügt die Manege über eine große Show-Bühne, die 100.000 Liter Wasser durch die 300 Pumpen jagt und bis zu 15 Meter hohe Fontänen zaubert. Das sorgte zwischendurch für eine kleine Erfrischung. Dazu gibt es ja auch die tollen Fächer am SouvenierWagen (kleiner Tipp für alle, die noch in Münster – sowie nächste Woche in Hamm die Vorstellungen besuchen).

Der Zirkus Charles Knie war recht gut besucht … trotz diesen Temperaturen … ich glaub, nur der Aasee hatte mehr Gäste … versteh ich gar nicht ;)

Tennis spielen kann ja jeder! Jimmy dagegen jongliert die Tennisschläger, dass es nur so kracht. Ebenso flink geht er mit Fußbällen um. Da kennt er weder Höhe noch Geschwindigkeit. Der 16-jährige ist jetzt schon ein Ausnahmetalent, an dem wir sicher noch viele Jahre Spaß haben werden.

Ein exotischer Hauch fliegt jetzt durch das Rund der Manege. Oder besser gesagt: Laura Urunova lässt fliegen – und zwar ihre Papageien. Ihre gefiederten Freunde fliegen mal gewaltig unter der Zirkuskuppel rum … durch Ringe … oder legen sich auch einfach mal in die Sonnenliege. Weitere Bilder gibt es weiter unten in einer Bilder-Slide-Show zu sehen. 

Und nun wurde es Zeit für den ersten Auftritt von Comedian César Dias. Es mag auf dem ersten Blick nicht so scheinen, aber er beweist in der gesamten Show mehrfach sein musikalisches Talent. Zugegeben … er wirkt manchmal etwas … na sagen wir mal unbeholfen. Ganz nach dem Motto: Der Verzweiflung einen Namen, dem Scheitern eine Chance.

Eine Magic Show a la Las Vegas präsentieren Jidinis & Company. Man versucht ja irgendwie immer herauszufinden, wie das funktioniert, was die da zaubern. Vergesst es – genießt einfach die Show. Wie sehr man auch sucht … man sieht einfach nix. Jidinis lässt seine Damen verschwinden, wieder auftauchen … und wer frech ist, kommt in die Schrumpfbox ;) Einfach eine grandios magische Vorstellung!

Rola-Rola heißt ein weiteres Highlight beim Zirkus Charles Knie. Maverik Niemen zieht es immer wieder in die Höhe. Zunächst auf einem Brett, das er auf einer Rolle balanciert. Mit etwas Übung kriegen wir das auch noch hin … das war´s aber dann. Der Italiener ist ein absolut genialer Hochstapler, der seine Rola-Rola´s stapelt … während er darauf balanciert. Mich persönlich würde mal interessieren, wie er Zuhause die Decke streicht … 

Ich feier mich schon ab, wenn am Weihnachtsbaum die Lichterkette leuchtet^^ Aber was das Duo Lugo mit Licht anstellt, das ist schon absolut kirre. Die Manege verschwindet quasi und die Dunkelheit wird mit Laser geflasht, das man glaubt, man sei in einem intergalaktischem Scienc Fiction Traum gelandet. Und als wäre es nicht schon heiß genug im Zelt … wird auch noch ordentlich mit Feuer gespielt – aber Löschwasser wäre im Fall des Falles ja genug vorhanden.

Und wie aufs Stichwort sprudeln die Fontänen. Und hoch über dem Wasser schweben Devin & Davide. Sie zeigen eindrucksvoll, wie Kraft und Eleganz scheinbar spielerisch verschiedenste Figuren unter die Zirkuskuppel zaubern. Im Schein der Fontänen sieht es beinahe so aus, als wäre Schwerkraft ein Fremdwort für die beiden.

Die Fontänen sprühende Showbühne läutet mit einem wahren Feuerwerk an Wasserspielen eine kurze Pause ein. Die brauchten wir auch, denn trotz erfrischenden Wasserspritzern tat ein kühles Getränk und etwas frischer Wind ganz gut.

Mit Skating Ernestos ging es dann rasant weiter. Spektakuläre Artistik, gepaart mit einer rasanten Rollschuhfahrt ergibt dann diese Rollschuhdarbietung. Und damit die beiden nicht komplett durchdrehen, wurde die Showeinlage erneut mit Wasserfontänen abgekühlt.

Vorhang auf für Alona und ihre vierbeinigen Freunde. Für diesen Programmpunkt wurde das Wasser allerdings abgestellt … bevor da noch ein Vierbeiner aussieht, wie ein begossener Pudel^^ Eine bunte Mischung aus Comedy und Tierdressur, denn ein Zirkus so ganz ohne Tiere gildet einfach nicht ;) Und was tun Hunde nicht alles für ein Leckerchen … also mich könnte man ja nicht so bestechen …. Oh – Kaffee ;)

Jetzt sind flinke Füße gefragt! Passend dazu erklingt Musik aus Feet of Flames. Sagt euch nix? Lord of the Dance? …. Na also ;) Jan Navratil jongliert die Antipoden mit allen Vieren und ist wahrlich ein Meister seines Fachs. Es geht temporeich zur Sache, wenn er die Antipoden durch die Luft wirbelt. Über welch fantastische Körperbeherrschung er verfügt, zeigt er bei einer Nummer, die nicht immer auf Anhieb gelingt … Ihr müsst ihn schon anfeuern.

Er macht das mit links … oder mal mit rechts … und auch mit beiden Händen. Devin de Bianchi ist einer der besten Handstandartisten der Welt! Er sieht nicht nur aus wie ein junger Gott – er bewegt sich auch so! Die kraftraubenden Figuren die der Italiener zeigt, sind einfach eine ästhetische Meisterleistung, die in Kombination mit den Wasserfontänen fast mystisch wirken.

Zum guten Schluss kommt die Truppe Robles. Hochseilartisten der höchsten Klasse! Das bedeutet Nervenkitzel und Spannung von Anfang an. Seilspringen, Radfahren usw. Die 7-köpfige Truppe hat scheinbar Nerven aus Draht(seil). Denn als Höhepunkt der Show zeigen sie die legendäre Pyramide. Und alles ohne Netz und Sicherungsseil. Einzig eine große „Luftmatratze“ würde einen vermeintlichen Sturz abfangen ... Eine Sensation, die man gesehen haben muss!